„Der Austausch ist enorm wichtig”

Dienstag, 25.04.2023
Kommunikation und Gedankenaustausch zwischen Südsternen, die in Gesundheitswesen und Forschung tätig sind: Das hat sich der Planet Medizin auf die Fahne geschrieben. Das alljährliche Südstern Health & Science Forum hat sich dabei zum Branchentreff gemausert, wie Endokrinologin und Hausärztin Maria Verena Cicala erzählt.

 

 

„Der Planet Medizin hat heute an die 250 Mitglieder, eine stolze Zahl. Beim ersten Treffen im November 2012 waren es gerade ein paar Mediziner, die beschlossen, ein erstes Symposium auf die Beine zu stellen. Damit wollten wir den Planeten Medizin bekannt machen und vor allem Kontakte knüpfen – im In- und Ausland. Seit dem erfolgreichen Start findet das Symposium jedes Jahr statt: Das Südstern Health & Science Forum hat sich mit jedem Jahr weiterentwickelt. Zunächst haben wir Südtiroler Referent*innen eingeladen, die im Ausland in der Medizin Besonderes geleistet haben, um von ihrem Beispiel zu lernen. Heute setzen wir Themen mit einem bestimmten Leitfaden für jedes Event, zum Beispiel die Gesundheitsversorgung. Das Törggelen im Anschluss an das Health & Science Forum ist immer ein Höhepunkt. 

Dieser Austausch ist für uns Mediziner*innen enorm wichtig und hilfreich. Man kommt ins Gespräch, erzählt von Erfahrungen. Es ist ja öfter so, dass man aus Arbeitsgründen eine Information von Kollegen braucht, und ich konnte dann auf Kontakte zurückgreifen, die ich in diesem Rahmen geknüpft habe. Der Austausch von Meinungen richtet sich im Übrigen nicht nur an Mediziner*innen sondern auch an Naturwissenschaftler*innen und jene, die in anderen Gesundheitsberufen tätig sind. Mittlerweile sind wir auch Ansprechpartner für Student*innen geworden. Sie profitieren von den hochkarätigen Referent*innen – es ergeben sich Austauschmöglichkeiten, etwa durch Auslandsaufenthalte. 

 

Foto: Unsplash/Sasun Bughdaryan

 

Das Forum hat sich mittlerweile so etabliert, dass auch die Politik mit Vertretern dabei ist und sich im Anschluss interessante Diskussionen ergeben. Das ist uns wichtig, denn Südtirol als Gesundheitsstandort ist ein Kernthema. Es geht dabei oft um die Frage, wie man die Südtiroler Medizin und den Sanitätsbetrieb besser machen kann. Die eingeladenen Expert*innen geben Anregungen dazu, sie haben im Ausland vielfältige Erfahrungen gemacht. Die Frage, warum Südtiroler Mediziner*innen weggehen und nicht wiederkommen, ist ja immanent. Es liegt am mangelnden Angebot und an Schwierigkeiten, gewisse Positionen zu erreichen. Auch die Zweisprachigkeit macht es guten Leuten oft schwer, im Land Fuß zu fassen. Dazu kommt eine gewisse Starrsinnigkeit der Südtiroler*innen. Das Motto „Das haben wir immer schon so gemacht” ist kein besonders guter Nährboden für Fortschritt. Dabei entwickelt sich gerade die Medizin rasant, das kann man nicht ignorieren, man muss sich anpassen. 

Südstern macht das Health & Science Forum erst möglich. Die ganze Rahmenorganisation übernimmt das Netzwerk, auch die Location wird zur Verfügung gestellt und die Werbetrommel gerührt. Das ist die Basis, auf der wir als Planet Medizin dann ins Spiel kommen, um die Referent*innen zu organisieren und die Kontakte herzustellen. Wenn ich nach dem Potenzial der Südtiroler Medizin gefragt werde, dann glaube ich, dass sie ein riesiges Potenzial hat, aber von einer reinen Versorgungsmedizin zu einer Forschungsmedizin umgebaut werden muss.“

 

Hier geht’s zu Programm und Anmeldung zum 9. Südstern Health & Science Forum: http://www.planetmedizin.com/

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