Der Cityroller in Ólafsvík

Montag, 21.07.2014

Barbara Fleckinger Marteinsson hat es vor 14 Jahren nach Island verschlagen. Nun lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in einem kleinen Fischerdorf und verrät uns heute, wie man Island von seiner besten Seite erleben kann.


Cityguide: Barbara Fleckinger Marteinsson

Alter: 41

Herkunftsort: Stilfes

Derzeit tätig als: Prokejtleiterin und Spanischlehrerin

Meine Stadt ist: Ólafsvík, im Westen Islands

Hier kann man gut feiern: hie und da verwandelt sich das Vereinshaus in ein schillerndes Tanzlokal

Mein perfekter Abend: laue Mittsommernacht, im Whirlpool auf der Terrasse mit einem guten Glas Wein und tollen Menschen

Der Ort, wo ich mich am besten entspannen kann: im Whirlpool auf der Terrasse, mitten im Winter, eingebettet vom Schnee


Die totale Touristenfalle: Kraftsteine für teures Geld – gibt's gratis am Strand

Mein liebstes Fortbewegungsmittel: Beine, Islandpferd und PKW

Die schönste Zeit im Jahr: Mittsommer, 24 Std Helligkeit


Über diese sprachlichen Eigenheiten muss man Bescheid wissen: Isländisch ist eine sehr alte, nahezu seit Jahrzehnten unveränderte Sprache und die Nachnamen setzen sich meist immer noch aus dem Namen des Vaters mit der Endung –son für den Sohn und –dóttir für die Tochter zusammen

Übernachtungstipps: auf einem Reiterhof 5km außerhalb von Ólafsvík, Brimilsvellir.

Hier trifft man auf waschechte Isländer: auf der Tankstelle, die zeitgleich auch Imbissbude und Videoverleih ist.


Das perfekte 24-Stunden-Programm in meiner Stadt: wenn man nach Ólafsvík kommt sollte man sich auf ein authentisches isländisches Fischerdorf einstellen, eingebettet in eine faszinierende Natur, mit Wasserfällen, Strände, Häuschen, einem alten Dorfmuseum und einem Fischereimuseum. Man sollte verweilen und wie die Einheimischen am Strand grillen, im Herbst Beeren pflücken und sie vor Ort mit leckerem Skyr, einem isländischen Quark, verspeisen. Der Aufstieg auf den Hausberg Ennid belohnt mit einer herrlichen Aussicht, aber das Schönste an Ólafsvík ist die Ruhe und die Möglichkeit ganz mit sich und seinen Gedanken aufs Meer zu schauen und zu träumen. Um Mitternacht sollte man sich im Sommer noch eine Runde Golf gönnen – es ist ja hell genug dafür.

Was in keinem Reiseführer steht: Rent a local – leihen Sie sich einen Einheimischen aus…trauen Sie sich am Hafen einen Fischer anzusprechen und lassen Sie sich das wahre Leben in Ólafsvík, wo die Mehrheit mit und vom Fischfang lebt, zeigen.

Allen Sportfreaks kann ich empfehlen: Schwimmen im Meer (nur in Begleitung) oder den jährlichen Snaefellsjökull-run (eine Art Berglauf zum faszinierenden Gletscher Snaefellsjökull)

Das besondere am Stadtbild ist: unser Kirchturm, der ausschließlich aus Dreiecken besteht und von oben gesehen aussieht wie ein getrockneter Kabeljau

Redaktion: Alexander Walzl


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