Karrieresprung dank MBA-Stipendium

Mittwoch, 20.04.2022
Seit Ausbruch der Corona-Pandemie kennen alle Virologen wie Christian Drosten und Sandra Ciesek. Auch Südstern Karola Obojes-Wahler, 46, ist der Faszination Virologie erlegen und beschäftigt sich ebenfalls mit Coronaviren und anderen infektiösen Mikroorganismen. Gerade absolviert sie berufsbegleitend ein MBA-Studium am Management Center Innsbruck, kurz MCI. Wie ihr die berufliche Weiterentwicklung zu einem Sprung auf der Karriereleiter verholfen hat, wem sie die Bewerbung um das diesjährige Stipendium empfiehlt und welche Hürden sie für ihren beruflichen Weg nehmen musste, erzählt Obojes-Wahler in unserem Job-Protokoll.

 

 

„Meinen Weg in die Virologie verdanke ich einem Zufall. Beim Fernsehen blieb ich an einer Reportage über Robert Gallo hängen. Der US-Virologe ist Entdecker der ersten menschlichen Retroviren und gehört zu den Mit-Entdeckern der HIV-Viren. Dass Viren in der Lage sind, Menschen außer Gefecht zu setzen, hat mich von Anfang an fasziniert. Ich sagte zu meiner Mutter: Wenn ich groß bin, werde ich Virologin. Sie konnte überhaupt nichts mit dem Thema anfangen und hat es als Spinnerei abgetan. 

 

Nach dem Besuch des Realgymnasium in Bruneck fiel meine Wahl auf Innsbruck als Studienort. Eine pragmatische Entscheidung, denn ich bekam dafür ein Stipendium des Landes Südtirol. Im Studienfach Biologie mit Mikrobiologie war ich in so kurzer Studienzeit unterwegs, dass ich für einen Platz auf Fortsetzung des Studiums hätte warten müssen. Das wollte ich nicht, weshalb ich an die Uni Salzburg gewechselt bin. Dort gab es den Studiengang Genetik mit Virologie, was mir ohnehin entsprach. Meine Diplomarbeit habe ich über Coronaviren geschrieben und dafür eine Auszeichnung erhalten. 

 

Die nächste Station war Würzburg für die Doktorarbeit, diesmal über Masernviren. Dann ging ich im Rahmen der postdoktoralen Stipendien Armand Frappier und Luis Pasteur für zwei Jahre nach Kanada und für meinen PostDoc wieder zurück nach Würzburg. Mein Einstieg in die Industrie erfolgte 2008. Seither arbeite ich bei einer Pharmafirma. Bis Ende Januar 2022 war ich als Senior-Applikationsspezialistin in der Kundenhotline tätig. Jetzt bin ich Referentin für biologische Sicherheit und bewerte die Einstufung von Sicherheitslaboren nach der Biostoffverordnung.  

Diesen Sprung in meiner Karriere verdanke ich auch der MBA-Ausbildung, die ich noch bis Ende 2022 am Management Center Innsbruck absolviere und die mir auch durch Südstern ermöglicht worden ist. Ich war gerade in Wien bei einem Kunden und lernte dort eine Südtirolerin aus Brixen kennen. Sie fragte mich, ob ich bei Südstern sei. Ich kannte damals das Netzwerk noch nicht, habe mir die Homepage angeschaut und mich sofort angemeldet. Meine Bekannte machte mich dann auch auf das MBA-Stipendium des MCI für Südsterne aufmerksam. (Das Management Center Innsbruck  hat auch heuer wieder ein Stipendium für Südsterne in Höhe von 10.000 Euro ausgeschrieben.) Ich habe mich beworben und konnte es nicht glauben, dass ausgerechnet ich als Virologin es bekommen habe. 

 

Dafür bin ich unheimlich dankbar! Als Virologin komme ich aus dem naturwissenschaftlichen Zweig mit kaum Management-Erfahrung. In diesem Bereich wollte ich mich entwickeln, um den nächsten Schritt in der Karriere anzugehen. Dabei hilft mir das MBA-Studium enorm. Wir lernen viel über Führung, Strategie und Digitalisierung und darüber, Entscheidungen besser treffen zu können. Wer in Leadership und Management weiterkommen will, ist hier genau richtig. 

 

Ob ich in allem so zielstrebig bin? Ich glaube schon. Als Ladinerin mit diesem exotischen Studium! Da musste ich mich auch als Frau durchsetzen und für meinen Beruf Südtirol verlassen. Ein paar Hürden mussten also schon genommen werden.“

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