Wie denken Wissenschaftler*innen die Welt von morgen?

Donnerstag, 07.12.2023
Es sind die Menschen, die eine Universität prägen und ihren Ruf festigen. 153 Professor*innen und Forscher*innen zählt die unibz derzeit, dazu kommen 710 Vertragsdozenten. Ihre Expertise, ihre Forschungsagenden und der analytisch in die Zukunft gerichtete Blick inspirieren. Wie – das zeigen internationale Professorinnen und Professoren in der Südstern-Bookazine. In den folgenden Wochen veröffentlichen wir ihre Beiträge aus dem Bookazine. Weiter geht es mit Lebensmittelmikrobiologin Raffaella Di Cagno

 

 

Wie nachhaltige Intensivierung gehen kann, zeigen die verschiedensten Forschungsergebnisse aus den Lebensmittellabors der unibz: So publizierte Lebensmittelmikrobiologin Raffaella Di Cagno zu innovativen Nutrazeutika, die im Labor Micro4Food aus Rückständen der apfelverarbeitenden Industrie gewonnen werden können. „Im Rahmen unserer Forschungstätigkeit haben wir natürliche Verfahren entwickelt, die auf Prozessen mit geringer Umweltbelastung wie etwa der Fermentation beruhen“, erklärt Di Cagno. „Es entstanden zwei Forschungslinien, beide basierend auf dem Wunsch, einem im Überfluss vorhandenen Abfallprodukt Wertigkeit zu verleihen und es wieder in den Produktionszyklus zurückzuführen.“ Prof. Di Cagno und ihrem Team gelang es dank des Fermentationsprozesses zwei neue und vielversprechende Produkte auf Basis von Apfelrückständen zu entwickeln, die sowohl für die gesamte nutrazeutische Industrie wie auch für die Backwarenerzeugung interessant sein können. Es handelt sich einerseits um ein Pulver, das Weizenmehl zugesetzt wird, um ein reichhaltigeres Brot mit mehr Ballaststoffen zu produzieren, und andererseits um ein Nahrungsergänzungsmittel, das ebenfalls reich an Ballaststoffen und phenolischen Verbindungen ist und somit antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften hat – weswegen man in Sachen Backwaren bereits eine Forschungskooperation mit dem Strudelhersteller Pan Tiefkühlprodukte GmbH eingegangen ist. Und genau darum geht es – nicht um ein ständiges Mehr, sondern um die Rückführung vorhandener Güter in die Kreisläufe.

Foto: Freie Universität Bozen

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