Der Cityroller in Moskau, Russische Föderation

Montag, 28.01.2013

Johannes Ausserer aus Tisens lebt und arbeitet in einer Stadt, die unberechenbar ist, aber trotzdem allen eine Chance gibt – vorausgesetzt man spricht russisch!

 

Meine Stadt ist: unendlich, hart arbeitend und hoffnungsvoll...

 

Das würde man dieser Stadt nicht zutrauen: Dass nur rund zehn Prozent der Einheimischen eine Fremdsprache sprechen, welche eine konstruktive Konversation möglich macht. Mit Englisch oder einer anderen Fremdsprache kommt man oft nicht weit ­­– schon gar nicht im Straßenverkehr, wo die Verkehrszeichen nur kyrillisch sprechen! Daher unbedingt vor Reiseantritt einen Crash-Kurs machen oder Freunde und Bekannte vor Ort als Dolmetscher einsetzen.

 

Die schönste Zeit im Jahr: ist der Mai. Oft liegt bis Mitte April Schnee und da freut man sich auf den warmen Mai mit schönem Wetter und Temperaturen von etwa 20 Grad Celsius. Zudem gibt’s im Mai viele Feiertage: zum 1. Mai gleich zwei, nämlich den Tag des Frühlings und den Tag der Arbeit und am 9. Mai feiert man hier den Tag des Sieges. Diese Maiwoche ist sozusagen ein „russische Ferragosto“.

 

Daran musste ich mich in meiner Stadt erst mal gewöhnen: an die kilometerlangen Verkehrsstaus – nicht nur zur Rush Hour! Sie machen diese russische Hauptstadt unberechenbar! Verspätungen sind also nichts Besonderes. Mit drei bis vier Terminen am Tag hat man in Moskau schon einen guten Schnitt. Am besten wär’s, nur an den Wochenenden aufs Auto zurückzugreifen und ansonsten die Metro oder Expresszüge zu benutzen.


Johannes Ausserer arbeitet als Gesellschafter und Managing Partner von Ausserer & Consultants in Moskau.

 

Das sollte man beim Sightseeing nicht verpassen: eine Schiffsfahrt entlang der Moskva – vorbei am Kreml, an der Basilius-Kathedrale und der Christ-Erlöser-Kathedrale, entlang am Ufer, wo man die staatliche Lomonossow Universität von Moskau sieht, das Weiße Haus, das  Handelszentrum Moskau City (mit dem Mercury Tower, dem derzeit höchsten Gebäude Europas) und das Hotel Ukraina. Auf den meisten Schiffen gibt Restaurants, Cocktailbars und Sonnenterrassen und vom Wasser aus hat man den besten Blick auf die Sehenswürdigkeiten –nebenbei umgeht man den Verkehrsstau!

 

Wer traditionelle Küche probieren möchte: ist im Glavpivtorg richtig! Das Restaurant liegt im Zentrum der Stadt, etwa zehn Minuten vom Roten Platz entfernt. Wer hingegen leichte oder mediterrane Speisen bevorzugt, kann im Restaurant La Provincia aus vorwiegend italienischen Gerichten sowie aus einer Vielzahl internationaler Weine – unter anderem auch Südtiroler Weinen – wählen. Man geht aber nicht nur zum Essen ins Restaurant, sondern um sich zu unterhalten, deshalb gibt’s in den Restaurants diverse Shows, Live-Musik du viel Dekoration.

 

Meine Übernachtungstipps: Neben den bekannten Hotels Baltschug Kempinski und Radisson Royal Ukraina ist das Hotel Kadashevskaya an der gleichnamigen Uferpromenade Kadashevskaya Nabereshnaya am Ufer der Moskva als kleines Vier-Sterne-Hotel zu empfehlen.

 

 

Am besten entspannen kann ich: bei einem einfachen Spaziergang über den Roten Platz oder beim Sport im Gorki Park (im Zentrum von Moskau): im Sommer beim Joggen oder Radfahren, im Winter beim Eislaufen — auf der größten mobilen Kunsteisbahn unter freiem Himmel mit einer Fläche von 18.000 Quadratmetern (Detail am Rande: die Kühlrohre und die Eismaschinen kommen aus Tirol). Daneben besuche ich regelmäßig das MAMM (Multimedia Art Museum Moskau), wo ganzjährig Photographie-Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen zu sehen sind oder Vorträge stattfinden. Eine der letzten Ausstellungen, welche ich mir dort angeschaut habe, war eine von Bryan Adams.

 

Moskau eignet sich am besten für: Wohlhabende, aber auch für jene, die den Gürtel enger schnallen müssen, für Geschäftsmänner und deren international agierende Gesellschaften, für Eltern und Kinder und für Kunstschaffende, Kulturbegeisterte und für Studierende. Hier findet man sowjetische Theater-Akademien und die besten russischen Universitäten (Staatliche Moskauer Universität Lomonossow, Hight School of Economy, Plekhanov), welche weit über die Landesgrenzen bekannt sind. Moskau gibt jedem eine Chance – es ist die Aufgabe eines jeden herauszufinden, wofür er sich interessiert und was er draus macht.

 

Redaktion: Alexandra Hawlin

 

 

 

 

 

 

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