Der Cityroller in Wien

Freitag, 08.01.2016

Gudrun Oberhauser nimmt uns in dieser Ausgabe des Cityrollers mit auf eine Tour durch Wien.



Vor- und Nachname: Gudrun Oberhauser


Meine Stadt ist: Wien


Das besondere am Stadtbild ist: Man wandert durch Wien und fühlt sich so richtig in die Vergangenheit versetzt, als Wien noch die Hauptstadt eines großen Reichs war, und die wundervoll erhaltenen Gebäude und Denkmäler strahlen einen faszinierenden Charme und viel Atmosphäre aus.


Mein Lieblingsrestaurant: Mehrere, aber hier zwei, wenn man was typisch Wienerisches haben möchte: Figlmüller für das legendäre Wiener Schnitzel - ganz dünn geklopft und dafür so groß wie eine Pizza- Plachutta für den Tafelspitz - was die Wiener selbst als noch viel typischer ansehen als das Wiener Schnitzel.


Hier gibt’s den besten Kaffee: In Wien geht man für den Kaffee natürlich ins Kaffeehaus - und bestellt entweder eine Melange oder eine der vielen anderen Wiener Kaffeekreationen: Einspänner, Franziskaner, Kapuziner... die Auswahl ist groß! Meine Lieblingskaffeehäuser sind das Café Schwarzenberg, das Café Demel, und das Café Central.


Hier trinke ich am liebsten einen Aperitif:
Im Sommer im Motto am Fluss mit einem Hugo oder einem Campari die Sonne untergehen lassen ist nur zu empfehlen. In der kalten Jahreszeit mag ich das Marco Simonis auf der Dominikanerbastei - ideal für Aperitif, dort gibt es auch allerhand ausgefallenere Kreationen, schließt dann aber um 20 Uhr.


... und die besten Snacks für zwischendurch: Wiens typischste Adresse für den Snack zwischendurch ist das unaussprechliche Trzesniewski: an mehreren Standorten in der Stadt - das Stammhaus ist gleich beim Graben - gibt es leckere Schwarzbrotschnitten mit mehr als zwanzig verschiedenen Aufstrichen - legendär seit Jahrzehnten “das Speck mit Ei”!


Das perfekte 24-Stunden-Programm in meiner Stadt:
In Wien beginnt man seine 24 Stunden am besten bei einem Wiener Frühstück in einem gemütlichen Kaffee in der Innenstadt. Entsprechend gestärkt erkundet man den ersten Bezirk: von der Karlskirche und Staatsoper über die Kärntner Straße zum Stephansdom (unbedingt reingehn), dann den Graben raufflanieren zur Luxusmeile am Kohlmarkt, durch das beeindruckende Michaeler Tor zur Hofburg, wo man dann am Heldenplatz einen herrlichen Rundblick auf die Hofburg selbst, die Votivkirche, das Rathaus, das Parlament und die beiden Paläste, die das Naturhistorische und das Kunsthistorische Museum beherbergen, genießt. Zu Mittag geht es auf ein Wiener Schnitzel und nachher zum Belvedere; sowohl der Park mit Blick auf die Innenstadt als auch das Schloss selbst mit seiner Sammlung österreichischer Malerei - Klimt, Schiele, viele mehr - sind mehr als sehenswert.

Von dort einen Abstecher zum fast 120 Jahre alten Wiener Riesenrad, da heißt es mitfahren, und dann ist es eh schon Abend. Entweder Aperitif im Motto am Fluss - siehe oben - oder man nutzt das unglaubliche musikalische Angebot in Wien: Ob Oper in der Staatsoper - eines der besten Opernhäuser weltweit - Operette in der Volksoper, Musical im Raimundtheater oder ein klassisches Konzert im Musikverein oder dem Konzerthaus - je nach Geschmack und Lust und Laune kann alles davon uneingeschränkt empfohlen werden. Und dann zum Plachutta auf Tafelspitz! Oder wenn einem der Sinn nicht nach was Traditionellem steht, ins Benkei auf köstliches Sushi, oder ins Yohm auf exzellente asiatische Küche.

Tolle Cocktails gibt es dann in der winzig kleinen Loos-Bar mit ihrer Original-Jugendstileinrichtung von Architekt Adolf Loos oder in der Onyx-Bar im Haas-Haus mit herrlichem Blick auf den Stephansdom. Auch zum Abtanzen gibt es dann einiges, wobei viele Nachtlokale an verschiedenen Abenden der Woche verschiedene Musikrichtungen spielen: Meine Empfehlung sind der Volksgarten, der Platzhirsch und das Cabaret Fledermaus. Müde aber glücklich spaziert man dann noch zu einer letzten Wiener Institution - dem Würstlstand. Bei Käsekrainer und einem "Reparaturseidl" ist man sich einig - Wien rocks!


Der Ort, wo ich mich am besten entspannen kann: Nach 24-Stunden-Tagen wie dem oben beschrieben - oder eben einer ganz normalen Arbeitswoche - entspanne ich mich gern beim Spazieren, Wandern oder Joggen in und um Wien:
- In Wien selbst kann man schöne Runden durch die Parks wie das Belvedere, den Stadtpark, den Burggarten, den Botanischen Garten oder den riesengroßen Prater drehen.


- Um Wien gibt es den Wiener Wald mit unzähligen Wandermöglichkeiten, oder man spaziert rauf zu den Weinbergen am Kahlenberg und genießt den Blick auf Wien. Oder man wandert durch den riesigen Lainzer Tiergarten mit seinen verschlungenen Wegen, den freilaufenden Wildschweinen und den netten Möglichkeiten einzukehren: auf Gulasch, Apfelstrudel - oder eben Wildschweinbraten!

Die schönste Zeit im Jahr: Um Wien zu besuchen alle bis auf den Sommer - da ist es zum Besichtigen einfach zu heiß. Meine Lieblingsmonate in Wien sind der Mail und dann September/Oktober - der Mai, wenn alles blüht und duftet, und der September/Oktober mit seiner warmen Sonne, den bunten Farben und dem ersten Wein von den Wiener Weinbergen.


Gudrun Oberhauser ist Personalberaterin und Karrierecoach. Ursprünglich aus Sterzing, hat sie in Wien und Norwegen studiert und war seitdem unter anderem für Deloitte Consulting, Tele2 und die Erste Group Bank AG tätig. Sie ist derzeit in Wien ansässig und betreut als Managing Partner bei ISG Executive Search (www.isg.com) Firmenkunden in Wien und Südtirol.

Redaktion: Alexander Walzl

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