Die Schneemacher

Montag, 23.12.2019



“Let it snow” - ist das Motto des Südstern-Jahrestreffens 2019. Und es passt perfekt zur diesjährigen Location am Hauptsitz von TechnoAlpin in Bozen. Das Unternehmen ist nicht nur Weltmarktführer in der Schneeerzeugung, sondern auch Partner von Südstern. Apropos Partner: Unsere Unterstützer rücken in der neuen “Partner-Serie” in den Mittelpunkt. TechnoAlpin macht den Anfang. Wer steckt eigentlich hinter dem Unternehmen? Was ist das Geheimnis von technischem Schnee? Und was bringt die Zukunft? Das Wichtigste im Überblick:


DAS UNTERNEHMEN


Was passiert, wenn zwei Betriebsleiter eines Skigebietes feststellen, dass ohne Schnee die Gäste ausbleiben? Walter Rieder und Georg Eisath können ein Lied davon singen. Mit Spannung erwarteten die beiden Anfang der 80er-Jahre die Anlieferung des ersten technischen Schneeerzeugers aus den USA. Doch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt war die teuer eingekaufte Maschine machtlos. So machten sich Rieder und Eisath daran, ihre eigene Schneekanone zu bauen. Ein Heulüfter des elterlichen Hofs, Düsen einer Bewässerungsanlage aus der Landwirtschaft: Bauteile wie diese verwendeten die beiden für ihren Prototypen. Mit Erfolg: Die Liftgesellschaft in Obereggen kaufte die Maschine 1984. Und dann kamen auch schon die ersten Anrufe aus anderen Skigebieten. . . Weil Rieder und Eisath Tüftler und keine Buchhalter sind, holten sie Kaufmann Erich Gummerer ins Boot, mit dem sie 1990 die Firma TechnoAlpin gründeten. Es ist der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die in Südtirol ständig fortgeschrieben und weltweit erzählt wird. Rund 780 Mitarbeiter hat das Unternehmen, davon alleine knapp 400 am Standort in Bozen. Und längst geht es nicht mehr nur um die Herstellung von Schneekanonen (wobei zwischen 6000 und 7000 Schneeerzeuger pro Jahr durchaus für sich alleine beeindruckend sind), sondern auch um das Bereitstellen der ganzen Anlage.


VORSPRUNG DURCH TECHNIK


Wer sich entwickelt, kommt weiter: Diesen Grundsatz haben Walter Rieder und Georg Eisath gelebt, ohne je einen Management-Kurs belegt zu haben. Und bis heute ist dieser Ansatz Motor des Unternehmens. In den vergangenen Jahren hat sich die Beschneiung grundlegend gewandelt. Früher wurden einige wenige Schneekanonen an neuralgischen Punkten positioniert, heute können Pisten innerhalb weniger Tage flächendeckend beschneit werden. Während die Anlagenbetreiber früher im Skigebiet ständig nach den Schneekanonen sehen mussten, überwachen sie heute die meisten Vorgänge über das Smartphone und Tablet. Die Schneemeister wissen so auf Anhieb, wie viel Schnee auf der Piste liegt oder wie lange beschneit wurde. Infos über die Menge an Schnee, die in den nächsten Tagen produziert werden kann oder den jeweiligen Wasserbedarf liefert die Snowmaster-App gleich mit. Arbeitslos sind die Schneemeister deshalb noch lange nicht. Aber während der Beruf früher viel mit Gefühl zu tun hatte, geht es heute vor allem darum, die Anlagen im Blick zu behalten und die Wettervorhersage zu studieren.


Apropos Wetter: Das Geheimnis von gutem Schnee liegt in der Temperatur, genau genommen in der Feuchtkugeltemperatur. Damit ist das Verhältnis zwischen Lufttemperatur und relativer Luftfeuchtigkeit gemeint. Im Grenzbereich spielt die Luftkühlung an der Maschine deshalb eine entscheidende Rolle. Noch so ein Punkt, in dem TechnoAlpin ganz vorne ist: Für die Propellermaschine TR10 hat die Firma nicht nur eine völlig neue Düsen-Ventiltechnik konzipiert, sondern auch die Luftkühlung optimiert.



DIE ZUKUNFT


Für die drei Gründer von TechnoAlpin stand von Anfang an fest: “Nur wenn wir uns international ausrichten, werden wir auf dem Markt bestehen.” Wie wichtig der internationale Ansatz ist, hat sich nun einmal mehr gezeigt. Denn TechnoAlpin wird die gesamte Beschneiung der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking übernehmen. In China unterhält das Unternehmen seit 2013 einen Sitz. Die Verankerung im Land war entscheidend für den Zuschlag zu diesem Großprojekt. Und mehr als das: Die Engo GmbH, seit 2018 Teil der TechnoAlpin Unternehmensgruppe, wird die Eisbearbeitungsmaschinen für die Disziplinen Eiskunstlauf, Short Track und Eisschnelllauf liefern.


DIE MITARBEITER IM AUSLAND


Fünf Mitarbeiter hatte TechnoAlpin 1995, jetzt sind es rund 780, die weltweit für die TechnoAlpin-Gruppe im Einsatz sind. Auch die Tochterunternehmen EmiControls und Engo sind international aktiv. Für die Mitarbeiter in den Bereichen Verkauf, Projektleitung und Service gehört es dazu, in Skigebieten auf der ganzen Welt unterwegs zu sein. Und dann sind da die Mitarbeiter, die für einige Jahre oder länger im Ausland bleiben, etwa als Geschäftsführer einer Filiale. Patrick Danielsson, CEO der TechnoAlpin Holding, verantwortete den Aufbau der Niederlassung in China. 2018 kehrte er nach Südtirol zurück. Auch sein Nachfolger in Peking, Florian Haizeri, ist gebürtiger Südtiroler.


DIE LOCATION


Bis Anfang des Jahres wurde hier noch produziert, jetzt ist das Lager von TechnoAlpin am Hauptsitz des Unternehmens untergebracht. Getüftelt wird weiterhin: Prototypen neuer Modelle werden hier entwickelt und die Revisionen gebrauchter Modelle vorgenommen. Eine perfekte Location für das Jahresevent von Südstern. Ganz nach dem Motto „Let it snow“.


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