KI Trends: Fünf Fragen an Business-Talk-Speaker Matthias Dantone

Montag, 15.09.2025
Matthias Dantone ist Unternehmer, Investor und KI-Experte mit Südtiroler Wurzeln. Als Gründer und Venture-Capital-Partner kennt er die Dynamiken der Branche aus erster Hand – vom ersten AI-Hype bis zu den aktuellen Transformer-Modellen. Beim Südstern Business Talk am 18. September spricht er über Chancen, Risiken und konkrete Strategien für Unternehmen. Wir haben ihm vorab fünf knackige Fragen gestellt.

 

 

Matthias, du beobachtest seit Jahren die Entwicklung von KI. Welche technologischen Trends sind aktuell entscheidend für die Transformation von Geschäftsmodellen?

Die letzten 15 Jahre haben zwei entscheidende KI-Durchbrüche gebracht. Zuerst neuronale Netze, die auf annotierten Daten trainiert wurden und Dinge wie Katzen erkennen konnten. Hier konnte man mit vielen Daten solche Modelle trainieren. Der zweite, viel größere Sprung kam mit den großen Sprach- und Transformer-Modellen: Sie lernen ohne menschliche Annotationen aus dem gesamten Internet und verstehen Kontext und Wissen auf einem ganz neuen Level. Diese Modelle verdoppeln ihre Leistungsfähigkeit etwa alle zwölf Monate, werden dabei um ein Vielfaches günstiger und können Tools nutzen, die ursprünglich für Menschen gebaut wurden. Das verändert gerade alles.

 

Wo siehst du für Unternehmen den größten strategischen Hebel: in der Prozessoptimierung, in der Produktentwicklung oder in ganz neuen Geschäftsmodellen?

Eigentlich in allen beiden. Prozessoptimierung ist der einfachste und naheliegende Startpunkt – E-Mails schreiben, Recherchen, Zusammenfassungen oder Transkriptionen wie bei diesem Interview. Aber das wirklich Spannende passiert darüber hinaus: Materialien können virtuell getestet werden, was früher Wochen im Labor dauerte. Plötzlich sind Dinge machbar, die vor Monaten noch unmöglich waren. Unternehmen sollten den ersten Schritt wagen und experimentieren, statt zu warten.

 

Gerade mittelständische und familiengeführte Unternehmen fragen sich: Wie lässt sich der Einstieg in KI konkret gestalten, ohne sich zu überfordern?

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen natürlich „abgeholt” werden. Mein Rat: klein anfangen. Pilotprojekte mit klar messbarem Nutzen wählen, um schnelle Lernerfolge zu haben. Gleichzeitig Teams schulen und Best Practices vermitteln, damit das Wissen breit ins Unternehmen gelangt. Danach sollte man gezielt überlegen, welche Daten gesammelt und wie sie strukturiert werden müssen. Daten sind das Fundament jeder KI. So bleibt das Risiko niedrig und die Wirkung wächst mit jeder Stufe.

Was wird sich in der Arbeitswelt besonders verändern?

Wir steuern auf eine Welt zu, in der nicht mehr Stunden oder Minuten zählen, sondern das Ergebnis. Das betrifft Softwareanbieter, Anwälte, Steuerberater und viele andere. Der Wert von Erfahrung steigt enorm. Das heißt, Spitzenleute werden profitieren, aber die „zweite Reihe“ wird es schwer haben. Deshalb ist es wichtig, Hands-on zu sein, selbst mit KI zu arbeiten, experimentieren und verstehen, wie diese den eigenen Arbeitsalltag verändern kann. Wie sagt man im Silicon Valley: KI nimmt dir den Job nicht weg – aber jemand, der sie nutzt, wird es tun.

 

Wenn du CEOs und EntscheiderInnen in Südtirol einen Rat geben könntest – was wäre der wichtigste nächste Schritt im Umgang mit KI?

Jetzt starten, Know-how im eigenen Haus aufbauen, Daten und Domänenwissen sichern. Wer heute beginnt, hat morgen einen Vorsprung. 

 

 

Jetzt noch schnell zum Business Talk an diesem Donnerstag, 18. September ab 16 Uhr in der Messe Bozen anmelden! Das Event ist exklusiv für Südstern Partner. Anmeldung unter info@suedstern.org. 



 

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