Wie unterscheidet sich die industrielle Perspektive vom klassischen Holzbau?
Wir schaffen die Grundlage für den modernen Holzbau. Unsere Produkte fließen direkt in große Projekte ein – etwa beim neuen Lego-Headquarter in Dänemark, das wir von der Planungsphase bis zur Montage begleiten. Der Holzbau hat in den letzten Jahren massiv an Marktanteilen gewonnen, aus regulatorischen Gründen, aber auch aus ökologischen. Durch neue EU-Vorgaben, die den CO₂-Fußabdruck berücksichtigen, wird nachhaltiges Bauen gefördert.
Was wird häufig missverstanden, wenn es um Nachhaltigkeit im Holzbau geht?
Viele glauben, Holzbau schade den Wäldern. In Wahrheit ist es genau umgekehrt – in Europa wächst der Wald. Bei nachhaltiger Forstwirtschaft wird nicht nur nachgepflanzt, sondern oft mehr, als geerntet wird. Außerdem wird das CO₂, das im Baum gespeichert ist, im Bauwerk gebunden – über Jahrzehnte. Das macht den Holzbau so relevant für die Klimawende.
Welche technologischen Entwicklungen siehst du derzeit in deinem Bereich als besonders zukunftsweisend?
Ganz klar: Kreislaufwirtschaft. Produkte sollen künftig mehrfach verwendet werden. Wir arbeiten an Lösungen, wie man heute produzierte Elemente wie Brettsperrholz oder Leimbinder in 50 Jahren erneut nutzen kann. Dazu setzen wir auf Digitalisierung: Chips im Holz speichern Produktdaten, um bei späterer Wiederverwendung die Eigenschaften auslesen zu können.
Inwieweit ist künstliche Intelligenz bei Hasslacher ein Thema?
Wir setzen KI bereits punktuell ein – vor allem in der Auftragssteuerung und Prozessoptimierung. Die Produktentwicklung selbst ist noch nicht so stark betroffen. Natürlich gibt es Herausforderungen, zum Beispiel, wenn Mitarbeiter ChatGPT verwenden und dabei den privaten und beruflichen Gebrauch vermischen. Aber generell sehen wir große Chancen.
