Brücken bauen zwischen Wissenschaft und Praxis

Mittwoch, 25.06.2025
Jennifer Berger ist promovierte Mikrobiologin mit internationaler Forschungserfahrung in Schottland – unter anderem am renommierten Roslin Institute. Heute arbeitet sie am Versuchszentrum Laimburg daran, Wissenschaft mit der Praxis zu verbinden und Forschung sichtbar zu machen. Bereits während ihrer Zeit in Schottland wurde sie auf das Netzwerk Südstern aufmerksam, dem sie 2006 beitrat – begeistert von der Idee, Südtiroler*innen weltweit zu vernetzen. Im Interview erzählt sie, warum sie nach Südtirol zurückgekehrt ist, was sie an ihrer Arbeit fasziniert und wie Forschung greifbar wird, wenn man sie mit der Praxis verknüpft.

 

Wie sind Sie zum Versuchszentrum Laimburg gekommen bzw. auf das Versuchszentrum Laimburg aufmerksam geworden?

Das Versuchszentrum Laimburg war mir bereits durch mein Studium ein Begriff – viele meiner Südtiroler Kommiliton*innen machten dort Praktika. Nach meiner Rückkehr nach Südtirol im Jahr 2007 machte mich eine Freundin auf das damals noch junge Molekularbiologische Labor der Laimburg aufmerksam. Ich schrieb eine Initiativbewerbung – kurz darauf wurde ich zu einem Gespräch eingeladen und als Projektmitarbeiterin eingestellt. Der Wechsel von der Grundlagenforschung in die angewandte landwirtschaftliche Forschung fiel mir leicht, denn das Thema Landwirtschaft interessierte mich – und ich merkte, wie groß das öffentliche Interesse an diesen konkreten Themen war.

 

Welche Möglichkeiten bietet das Versuchszentrum Laimburg für Forschende?

Das Versuchszentrum Laimburg ermöglicht es Forschenden, mit modernster Ausstattung an anwendungsorientierten Fragestellungen zu arbeiten, die für die Südtiroler Landwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung von Bedeutung sind – auch im Rahmen internationaler Projekte. Da die Forschungsergebnisse rasch Eingang in die Praxis finden, ist das eine tolle Gelegenheit für Forschende, mit ihrer Forschungsarbeit direkte Wirkung zu erzielen. Auch bietet das Versuchszentrum Laimburg interessante Weiterbildungsmöglichkeiten etwa in der Wissenschaftskommunikation, wo Forschende lernen, wie sie ihre Arbeit interessant und verständlich über unterschiedlichste Kanäle vermitteln.

Foto: © Laimburg Research Centre/ivo corrà

 

Wie können Forschende in ihrer Versuchstätigkeit besser unterstützt werden?

Forschungsarbeit umfasst auch viele administrative Aufgaben wie das Schreiben von Förderanträgen, Berichten oder Artikeln. Am Versuchszentrum Laimburg werden die Forschenden bei diesen Tätigkeiten bestmöglich unterstützt. Unser Team „Science Support, Strategy & Communication“ bietet den Forschenden Hilfestellung während des gesamten Lebenszyklus eines Projekts – von der Ideenfindung und Literatursuche über Forschungsfinanzierung, Partnersuche und Projektabwicklung bis hin zur Kommunikation der Forschungsergebnisse. So bleibt mehr Raum für die eigentliche Forschungsarbeit.

 

Was bedeutet es für Sie, in einem Forschungszentrum zu arbeiten?

Forschung begleitet mich seit Beginn meines Berufslebens – zunächst aktiv als Wissenschaftlerin in verschiedenen Fachbereichen und Ländern. Diese Erfahrung war sehr wichtig für meine jetzige Aufgabe, denn seit 10 Jahren leite ich den Bereich Science Support, Strategy & Communication am Versuchszentrum Laimburg Laimburg. In dieser Rolle habe ich das Privileg, Forschung auf einer übergeordneten Ebene mitzugestalten: Mein Team und ich kümmern uns um die strategische Ausrichtung der Forschung sowie die Abstimmung mit dem Forschungsbedarf der Praxis und mit lokalen und europäischen Forschungsstrategien. Außerdem bieten wir den Forschenden bestmögliche Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Forschungsideen. Damit erhalte ich einen umfassenden Einblick in die vielfältigen Forschungsaktivitäten des Versuchszentrums Laimburg – und sehe gleichzeitig, welchen konkreten Mehrwert sie für Südtirol und darüber hinaus bringen.

Foto: © Laimburg Research Centre/agnese martinelli 

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